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    Angizia

    Pique Dame Und Rachmaninov, 1904

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    Добавлена 20 февраля 2008 пользователем AND1

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    Текст песни Pique Dame Und Rachmaninov, 1904
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    Moskau, Winter 1904, Im Konzertsaal des Bolschoi-Theaters, am Swerlowplatz,
    und abgelegen von diesen vierlen schon tagelang verschneiten Statuen,
    setzten sich die letzten geladenen Gaste in den Saal und legten ihre
    Kleider zur Seite. Nur Delegierte, Maler und Feuilletonisten in ihrer
    kulturellen Eigenart schmollten noch in ihren Lehnstuhlen nebenan (im
    Erker) und vergaben sich hinter den Fachern ihres Kartenspiels. Auben,
    rundumher im Schneeaquarell, spazierte und plauderte das geistliche Moskau.
    Gemultich geduckte Burgerhauser warfen blumerante Schattenbauten auf die
    Nordseite des Konzertsaals, was die Sperrschrift des Papieranschlages an
    der Pforte verdeckte und Kerzenlichter bis zum Dochtnacken erstickte. In
    den Wohnbauten sah man Madchen in karierten Puffarmelkeidern, sie saben auf
    farierten Samtpolstersesseln und umsaumten die glanzlosen Fenster ihrer
    Baracken. Stets angeborene Wege und Hauser, Aus und Einblicke, die
    Zacharias mit scharfen Blicken stach. Seine schon nabkalte Trommel hatte er
    mit einem Fell zugedeckt und im Nacheinander dieses Nachmittags aus der
    Pflicht in den Alltag getragne. Angelehnt an den Flugelrand der
    Rundbogenfenster (zum Festsaal) starrte er in den prominenten
    Menschenrummel im Odeum, der sich um ein Pianoforte versammelte, um
    verschiedenen Virtuosen mit passivem Applaus zu schmeilchen. Zwischen den
    riesigen Proszeniumturen lehnten Soldaten, die das Ausmab der Lichtstrecke
    kontrollierten und nach Dochttoten und Parade nur mehr Glanz am weinroten
    Teppichboden duldeten. Als der erste Virtuose in die Tasten des prunkvollen
    Flugels schmetterte, lehnten sich alle grob und kleingewachsenen Menschen
    auf und bedeckten ihr Herz, patriotisch und stolz auf Rachmaninows
    Tondichtung, mit dem rechten Handrucken. Unbeirrt und stolzgemacht vom
    Chauvinismus der Menschen im Saal legt Zacharias seine Trommel frei und
    beginnt loszumaschieren, erst links, dann rechts, entschlossen in seine
    Trommel zu schlagen. Er durchstobt die riesigen Holzturen und zieht
    trommelnd in den Konzertsaal ein. Vor dem Pianisten angehalten - die
    geladenen Gaste geizten nicht mit Hochmut und stachen ihn indes mit feurig
    roten Blicken - lost er die Trommel aus der wundgeschundenen Lederschleife
    und legt sie vor das Klavier. Es war sien letzter Trommelschlag. (Damals
    war Zacharias 9 Jahre alt.)
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